Aus einer Presseinformation der Handwerkskammer Braunschweig- Lüneburg-Stade aus dem Jahre 2008 geht hervor, dass Migranten als selbstständige Unternehmer auch im Handwerk keine Seltenheit mehr sind und ihre Zahl zunimmt.....
Weiterhin heibt es: " Gut jeder zehnte Gründer in Deutschland ist mittlerweile ausländischer Herkunft. Das ist das Ergebnis einer Studie der KfW-Bankengruppe aus dem September 2007. Auch im Handwerk steigt die Zahl der Unternehmer ohne deutschen Pass. Waren es 2005 erst rund 475 Handwerksbetriebe, die im Kammerbezirk von einem Migranten geführt wurden, so sind es aktuell rund 1500.
Die größte Gruppe bilden dabei die Polen mit über 1000 eingetragenen Betrieben und zwar vor allem in den zulassungsfreien und den handwerksähnlichen Berufen rund um den Bau wie Fliesenleger oder Bauentrockner. Auf dem zweiten Platz folgen mit 221 Betrieben die Türken, die bei den Änderungsschneidereien und in den vollhandwerklichen Berufen besonders bei den Friseuren die größte Gruppe bilden. An dritter Stelle liegen mit 96 Unternehmen die Italiener, die sowohl bei den Speiseeisherstellern als auch bei den Friseuren stark vertreten sind. Insgesamt werden damit rund 17 Prozent der 8900 Handwerksbetriebe im Kammerbezirk von Migranten geführt."
Mundlos: Hier gilt unsere Anerkennung der Handwerkskammer, die diesen Prozess konstruktiv beratend begleitet und somit das Know how unserer ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürger zum Tragen kommen lässt."
"Die Tendenz ist steigend", bestätigte auch Kammerhauptgeschäftsführer Otto Schlieckmann. Gründe dafür seien zum einen die stärkere Bindung an Deutschland der zweiten oder dritten Generation von Migranten, zum anderen die gestiegene öffentliche Förderung von Gründern. Auch die gelockerten Zulassungsvoraussetzungen zur Gründung eines Handwerksbetriebes sowie die EU-Osterweiterung im Jahr 2004 hätten sich auf die Zahl der Gründungen stark ausgewirkt.
Auch wenn viele Firmen von Migranten oft Kleinbetriebe mit einer geringen Zahl von Beschäftigten seien, so dürfte der integrative Wert dieser Gründunggen nicht unterschätzt werden, betonte Schlickmann."Die zweite und dritte Greneration von Türken und Italienern gründet heute Betriebe, die kaum zu unterscheiden sind von den deutschen", sagte er. "Angesichts dieser Entwicklung sind auch wir gefordert, spezielle Angebote für Gründer mit Migrationshintergund zu verstärken", erklärte der Kammerhaupgeschäftsführer.