Landwirtschaftsminister Lindemann stand Rede und Antwort
Der Einladung von Bezirksbürgermeisterin und Landtagsabgeordneter Heidemarie Mundlos war der Minister in schwieriger Zeit gefolgt: Putenmast- und Dioxinskandal bestimmten die Diskussion in den Medien, doch dies alles konnte Gert Lindemann nicht vom 14. Jahresempfang abhalten.
Er nahm das aufmerksame Publikum mit in eine Reise ins Jahr 2050: Wie soll die um 70% gewachsene Weltbevölkerung ernährt werden, ohne die natürlichen Lebensgrundlagen zu zerstören? Rentable, nachhaltige und regional ausgewogene Nahrungsmittelproduktion seien die Ziele der Agrarpolitik. Einer Verteufelung der zu 90% familiären, bäuerlichen Betriebe als „Agrarindustrie“ erteilte Lindemann eine klare Abfuhr. Er wolle die Landwirte wieder „in die Mitte der Gesellschaft“ rücken, denn unbestritten habe der Ruf der Landwirtschaft unter Skandalen zu leiden, die sie selbst nicht verursacht haben.
Er sprach sich auch klar für eine bessereTransparenz von Lebensmittelkontrollen und für erweiterte Informationsmöglichkeiten für die Verbraucher aus. Hieran arbeite Niedersachsen ebenso wie für ein aktives Vorangehen des Landes beim Tierschutz, z. B. durch einen intensiven Dialog mit der Bevölkerung, den Landwirten und den Interessenverbänden für Tier- und Verbraucherschutz: „Ein gesellschaftlicher Konsens ist Voraussetzung für die Akzeptanz der Nutzttierhaltung, auch aus unserer moralisch-ethischen Verantwortung heraus“, sagte der Minister und erhielt viel Beifall.
In der Fragerunde verstärkte sich der Eindruck, dass Niedersachsen mit Gert Lindemann einen guten Fang gemacht hat. Kompetent und eloquent reagierte er auf die Fragen, sei es zum Verbraucherschutz, zum Landschaftsschutz oder zu Problemen der Tierhaltung. „Der weiß, wovon er spricht“, war eine Bewertung etlicher Zuhörer, als Gert Lindemann – jahrelang in verantwortlicher Position in den Landwirtschaftsministerien in Hannover und Berlin tätig – bereits wieder auf dem Heimweg nach Hohenhameln war. bm