Heidemarie Mundlos: Equal Pay Day nachwievor erforderlich - Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern immer noch zu groß
Zum heutigen Equal Pay Day muß festgestellt werden, daß Frauen in Deutschland in vergleichbaren Funktionen im Durchschnitt nach wie vor fast ein Viertel weniger verdienen als Männer!
So sind außerdem Frauen in Führungspositionen unterrepräsentiert und unterbrechen häufiger und länger ihre beruflichen Tätigkeiten aus familiären Gründen. Hier ist die Familienphase zur Kindererziehung ebenso zu nennen wie die Auszeit, die zur Pflege Angehöriger genommen wird.Typische Frauenberufe werden ebenfalls immer noch schlechter bezahlt als typische Männerberufe. Hier ist wiederum der Pflegebereich, aber auch der Bereich der Erziehung und Betreuung von Kindern zu nennen als Beleg für die geschilderte unbefriedigende Situation. So können zumindest etwa zwei Drittel der Lohnlücke erklärt werden. Es ist darüber hinaus zu vermuten, daß es immer noch Fälle gibt, in denen Frauen alleine aufgrund ihres Geschlechts beim Lohn diskriminiert werden
Der heutige Equal Pay Day weist auf die bestehenden Einkommensunterschiede und die damit verbundene Ungerechtigkeit hin und fordert Frauen und Männer, Arbeitgeber und die Tarifpartner auf, die Lohnlücke zu schließen.
Die Politik gehört als Mahner mit an den Tisch und ist gehalten in den Bereichen, wo sie zuständig ist ungerechtfertigte Gehaltsunterschiede zu unterbinden. Die Gesamtgesellschaftliche Situation kann nur dann wirksam bekämpft werden, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen! Und es darf bei der ganzen Diskussion eines nicht übersehen werden: Gerechtigkeit und Gleichberechtigung sind nur zwei, wenn auch bedeutende Aspekte. Die Wirtschaft muß einsehen, daß nicht nur vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels in den kommenden Jahren das vorhandene Potenzial von Frauen besser genutzt werden muß. Ohne Frauen wird es auf Dauer nicht funktionieren.