EHEC: Infektionsquelle muss schnellstmöglich identifiziert werden
Der Agrarausschuss des Bundestages befasst sich in der heutigen Sondersitzung mit der aktuellen Entwicklung der Infektionen mit dem Bakterium Enterohämorrhagische Escherichia coli (EHEC), den Erkenntnissen über die möglichen Quellen des Erregers sowie Konsequenzen für Verbraucher und Landwirte. Dazu erklären der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Franz-Josef Holzenkamp und der Obmann der CDU/CSU-Fraktion im Agrarausschuss, Alois Gerig:
"Die Mitglieder der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag sind tief betroffen über die EHEC-Infektionen und ihre Folgen, insbesondere über die Zahl der Toten und schwer Erkrankten. Nachdem zunächst einzelne Salat- und Gemüsesorten im Mittelpunkt der Ursachenforschung standen, haben die gestrigen Ergebnisse der Untersuchungen in Hamburg diesen Verdacht nicht bestätigt.
Aus heutiger Sicht ist das Ausbruchsgeschehen noch nicht abgeklungen. Weitere Infektionen und auch Todesfälle können leider nicht ausgeschlossen werden. Die zuständigen Bundesinstitute arbeiten aber mit Hochdruck an der Klärung der Erregerquelle.
Wir sprechen an dieser Stelle unsere ausdrückliche Anerkennung aus für den enormen Einsatz der Erzeuger und deren Vermarktungsorganisationen. Sie haben in den letzten Tagen eine erhebliche Zahl von Proben gezogen und Tests durchführen lassen, mit denen eine Kontamination mit dem EHEC-Erreger ausgeschlossen werden konnte. Wir fordern die zuständigen Behörden daher auf, möglichst schnell eine differenzierte Bewertung vorzunehmen.
Wir rufen die für die Lebensmittel-Überwachung zuständigen Länderbehörden auf, alles in ihrer Macht stehende zu tun und alle Untersuchungskapazitäten zu mobilisieren, um eine Klärung der Infektionsquelle schnellstmöglich herbei zu führen.
Bis der Auslöser definitiv gefunden ist, empfehlen wir den Verbrauchern ausdrücklich, die Verhaltenshinweise der Experten zu befolgen. Hinweise finden Sie auf den Seiten des Robert Koch-Institutes (www.rki.de) und dem Bundesinstitut für Risikobewertung (www.bfr.bund.de).
Wir können die Grünen nur davor warnen, dieses Thema parteipolitisch zu missbrauchen. Dafür werden weder die Verbraucher noch die Landwirte Verständnis aufbringen. Die Verbraucher brauchen seriöse und klare Informationen. Auf Vorschlag der Unionsfraktion wurden daher Experten des Robert Koch-Instituts, des Bundesinstituts für Risikobewertung, des Bundeamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit sowie des Friedrich-Löffler-Instituts zur heutigen Sonder-Ausschusssitzung hinzugezogen.
Unser besonderes Mitgefühl gilt aber auch den Bauern, die völlig unverschuldet massive Absatzeinbußen erleiden und in eine für sie existenzbedrohende Situation geraten sind. Wir werden prüfen, wie den Betrieben über diese schwierige Zeit hinweg geholfen werden kann. Wir hoffen, dass die Zeit der Ungewissheit möglichst schnell ein Ende findet und die Verbraucher wieder mit Genuss die hervorragenden Produkte unserer Bauern verzehren.“