Die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention im Bereich der allgemeinen Bildung hat in Niedersachsen einen weiteren Schritt nach vorne gemacht. So lautet die Einschätzung der niedersächsischen CDU-Landtagsfraktion nach ihrer heutigen Sitzung. „Wir haben das Thema Inklusion intensiv beraten, aber ganz bewusst noch keinen endgültigen Beschluss gefasst“, sagte CDU-Fraktionsvorsitzender Björn Thümler.
Stattdessen sollen auf Basis der Vorstellungen der CDU-Fraktion – Erhalt des Elternwillens und bester Förderort für das Kind – zunächst Gespräche mit den Behindertenverbänden und den kommunalen Spitzenverbänden gesucht werden. „Wir wollen unsere Ideen auf den Prüfstand stellen. Dies tun wir mit der nötigen Zeit und ohne Hektik“, so Thümler weiter. Die Inklusion denke nicht vom System, sondern vom individuellen Menschen aus. „Genauso werden wir das ebenfalls tun.“ Dabei solle nicht außer Acht gelassen werden, dass Niedersachsen bereits ein sehr breit gefächertes und gutes Förderschulsystem besitze. Für einige Kinder sei das der beste Lernort – für andere die allgemeinen Schulen, so Thümler.
Der CDU-Fraktionschef betonte, dass die Entscheidung, wie die Inklusion an niedersächsischen Schulen eingeführt werden soll, ein zukunftsweisendes Thema für die nächsten Generationen sei. „In diesem sensiblen Bereich sollte man nicht ohne weiteres gesetzlich regeln, was in den Herzen und Köpfen der Menschen ankommen muss. Die Idee der Inklusion wurzelt tief im christlichen Menschenbild. Deshalb stehen wir zur Unterschrift unter die UN-Konvention“, erklärte Thümler und stellte gleichzeitig klar: „Es kann nicht in unserem Interesse liegen, einen Beschluss umzusetzen, ohne die Menschen, die davon berührt sind, mitzunehmen.“