Heidemarie Mundlos

Die Renovierung des Thuner Schlauchturms...

...oder das gute Ende einer fast unendlichen Geschichte

Der Thuner Schlauchturm wurde zusammen mit dem alten Spritzenhaus 1926 errichtet, seit dem prägt er mit der Sirene auf dem Dach das Bild der „Thuner Mitte“ an der Schunterbrücke. Der Thuner Schlauchturm ist zäh, -haben sich alle anderen Holztürme nach der Eingemeindung aus dem Braunschweiger Stadtbild verdrängen lassen, trotz er weiterhin bis zur Dorferneuerung Anfang der neunziger Jahre der Witterung.

Die Nutzung durch die Feuerwehr des einst so stolzen Turms war in dieser Zeit auf die Aufgabe als Sirenenträger geschrumpft. Im Rahmen der Dorferneuerung wurde der Turm als zum Dorfbild gehörend und somit erhaltenswert eingestuft. Es wurden Gelder freigemacht, eine rote Ziegelbedeckung ersetzte das alte Teerpapp-Dach, das Holz bekam einen neuen Anstrich, der Turm erstrahlte in neuem Glanz und... geriet bei der Stadt in Vergessenheit. Im Lauf der Jahre entdeckten die Turmfalken diesen idealen Nistplatz und für viele junge Falken diente der Turm als Kinderstube. Auch Störche nächtigen ab und zu auf der Sirene, allerdings scheitert der Nestbau an der nach unten geneigten Rundung (siehe Bild).

Im Lauf der Jahre setzte die Witterung dem Turm weiterhin zu, das Holz trocknete aus und die Westseite verschwand unter einer grünen Moosschicht. Anfang 2009, nachdem das Ende der Sirenen als Alarmierungsmittel in der Stadt Braunschweig verkündet wurde, stellte die Ortsfeuerwehr Thune eine Anfrage zur Turmerhaltung; Das Ergebnis: „Kein wirtschaftliches Interesse, deshalb gibt es keine Geldmittel für den Turm.“

Damit haben sich die Kameraden der OF Thune natürlich nicht zufrieden gegeben. Beim Feuerwehrfest wurde der Umgang der Stadt mit dem Thuner-Turm thematisiert, die Fraktionen des Ortsrates spendeten spontan zweckgebunden Geld.

„Super“ war die erste Reaktion, so ein M... die zweite!

Für einen Anstrich braucht man ein Gerüst...

man braucht Farbe...

man braucht jemanden der den Turm vorher schleift...

man braucht eine Genehmigung der Stadt (Hilfe, wer ist da zuständig????)

man braucht Zeit,

kurz, man braucht Geld!

... und jemand muss dass alles koordinieren!

Hallo Heidi, wir haben da ein Problem: (siehe oben!)

Und Heidi (unsere Ortsbürgermeisterin) kümmerte sich...

Abstimmung mit den Fachbereichen: Darf man etwas, was der Stadt gehört erhalten oder muss man es sich selbst überlassen?

Wir brauchen einen Handwerker: Es ist wenig Geld da, aber was zählt ist der Ruhm, Du kannst etwas für den Ort tun...

Wann kann man den Turm streichen? Bei Frost gibt es keine brütenden Falken, allerdings friert dann auch die Farbe am Pinsel an...

... und das letzte, aber nicht unerhebliche Problem: die Kosten sind vierstellig!

Auch hier fand Heidi eine Lösung, es müssen Sponsoren her!

Deshalb gilt unser Dank neben der Familie Mundlos,

der Firma Perschmann,

der Firma Buchler,

den Mitgliedern des Bezirkrates Wenden-Thune-Harxbüttel,

den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Thune,

und der Malerfirma Jens Marschner aus Thune (...Gerüst besorgen, Turm anschleifen, grundieren, erster Anstrich, zweiter Anstrich,...)

Hoffen wir, dass der Turm der Nachwelt noch viele Jahre erhalten bleibt...

aber im Turm gibt es eine Leiter, die ist baufällig. ansonsten könnte man ja mal beim Tag des offenen Denkmals zeigen, wie unsere Vorfahren ihre Feuerwehrschläuche getrocknet haben...

Aber auch dafür brauchen wir wieder Geld, welches die Stadt nicht hat...