Heidemarie Mundlos

Keine Akademisierung des Pflegeberufs

Die EU-Kommission hat am Montag Pläne für eine neue Richtlinie über Berufsqualifikationen vorgestellt.

Dazu erklärt der Stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Johannes Singhammer:

„Das Ziel, mit der Überarbeitung der EU-Richtlinie über die Anerkennung von Berufsqualifikationen die Mobilität und Freizügigkeit von qualifizierten Fachkräften auf dem europäischen Binnenmarkt weiter zu erhöhen, ist grundsätzlich zu begrüßen.

Die beabsichtige Anhebung der schulischen Anforderungen an den Zugang zur Ausbildung in der allgemeinen Gesundheits- und Krankenpflege von zehn auf zwölf Schuljahre geht allerdings in eine völlig falsche Richtung.

Eine solche Verschärfung der Zugangsvoraussetzungen für Gesundheitsberufe lehnen wir konsequent ab. Hierfür gibt es keinen sachlichen Grund, da die Qualität der Beschäftigten in Deutschland  im Gesundheitsbereich nicht geringer ist als anderswo. Auch hierfür steht unser erfolgreiches deutsches System der dualen Berufsausbildung. Würde eine solche EU-Vorgabe umgesetzt, würde der Kreis der potenziellen Bewerber erheblich eingeschränkt. Damit würden die Anstrengungen konterkariert, die Deutschland derzeit unternimmt, um dem Fachkräftemangel in der Pflege zu begegnen. Es ist daher erforderlich, an den bisherigen Zugangsvoraussetzungen eines zehnjährigen allgemeinen Schulabschlusses festzuhalten.

Wir unterstützen die Bundesregierung darin, sich auf EU-Ebene dafür einzusetzen, dass für die Ausbildungen im Bereich der allgemeinen Krankenpflege die bisherigen Zugangsvoraussetzungen einer zehnjährigen abgeschlossenen allgemeinen Schulausbildung für eine automatische Anerkennung innerhalb der EU erhalten bleiben.

Wir brauchen in Deutschland keine Akademisierung des Pflegeberufs. Vielmehr ist eine nachhaltige Attraktivitätssteigerung des Pflegeberufs notwendig.“

 

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