Braunschweig. Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt, dass der Frauenanteil im ärztlichen Bereich immer größer wird – die Prognosen gehen von einem Anstieg, von heute 50% bis zu einem Wert von 70% in ein paar Jahren, aus. Dazu werden auch die Beschäftigten in der Pflege immer älter, womit eine steigende Nachfrage nach Teilzeitstellen, aber auch Veränderungen bei Nachtdiensten verbunden ist. „Es ist wichtig, dass solche Trends frühzeitig auch von Arbeitgebern erkannt werden, sodass sie entsprechend rechtzeitig darauf regieren können“, so Mundlos. Das Klinikum Braunschweig hat sich diesem Phänomen bereits gestellt und entsprechend hervorragend reagiert:
Die Grundlage bildet eine Betriebsvereinbarung, die sich sowohl zu dem Grundsatz der Vereinbarkeit von Beruf und Familie bekennt, als auch entsprechende Rahmenbedingungen setzt. Hierbei gilt es z.B. Teilzeitbeschäftigung oder auch individuelle Einzelregelungen weiterzuentwickeln und zu fördern. Familienfreundliche Arbeitszeiten gehören ebenfalls zum Konzept: Bereitschaftsdienste wurden vollständig abgeschafft und ein 3-Schicht-Modell eingeführt, welches die Anwesenheitszeiten im Klinikum verkürzt. Diese Maßnahme hatte nicht nur zur Folge, dass sowohl 23 neue Arztstellen geschaffen werden konnten, sondern es brachte dem Klinikum 2008 auch den ersten Preis, verliehen vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales, im Wettbewerb „Beschäftigung gestalten – Unternehmen zeigen Verantwortung“ ein. Diesen Preis gab es nicht ohne Grund, denn Gesundheitsförderung, Demografie- und Gleichstellungsprojekte führte das Klinikum ebenfalls für seine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ein. Eine Besonderheit dieses Klinikums ist aber das Angebot für Kinder. Zum November 2011 wurde ein betrieblicher Kindergarten mit zwei Krippen- und einer Kindergartengruppe eingerichtet, die im August diesen Jahres noch um eine Gruppe erweitert wurde. In der Zusammenarbeit mit dem Braunschweiger Bündnis für Familie wurden die Betreuungsangebote „K.N.U.T.“ und „Pa.U.L.A.“ für in Notfällen ergänzende Betreuung eingeführt. Dazu gibt es seit einigen Jahren auch die Abenteuerferien für Kinder von bis zu 13 Jahren, mit einem Angebot von 95 Plätzen, die die Beschäftigten des Klinikums vergünstigt buchen können. Heidemarie Mundlos erklärte dazu: „Ich freue mich sehr, solch ein Vorzeigemodell in Braunschweig so nah miterleben zu können und würde mir wünschen, dass auch andere Kliniken dieser Richtung folgen.“