Böhlke: Ausbau des niedersächsischen Hospiz- und Palliativnetzwerks geht voran
Bedürfnisse von Migranten müssen berücksichtigt werden
Hannover. Mit dem heute im Landtag beschlossenen Antrag der Fraktionen von CDU und FDP für einen flächendeckenden Ausbau des niedersächsischen Palliativ- und Hospiznetzwerks sind die Weichen für die Weiterentwicklung der regionalen Angebotsstrukturen und Rahmenbedingungen gestellt. „Viele schwerstkranke Menschen haben den Wunsch, möglichst lange in ihrer vertrauten häuslichen Umgebung zu bleiben. Sie und ihre Angehörigen sind deshalb auf das Angebot einer humanen Sterbebegleitung angewiesen“, erklärte der sozialpolitische Sprecher der niedersächsischen CDU-Landtagsfraktion Norbert Böhlke. „Mit einem landesweiten Netz aus Hospiz- und Palliativstützpunkten wollen wir mehr schwerstkranken Menschen einen schmerzfreien und würdevollen Abschied ermöglichen.“
Die Landesregierung werde nun bis zum 1. Juli 2013 ein Konzept für die Weiterentwicklung erarbeiten. Dabei sollen der Bedarf und die Bedürfnisse der erkrankten Menschen unter Berücksichtigung der neuesten medizinischen Erkenntnisse ermittelt werden. „Entscheidend ist in diesem Zusammenhang, dass alle Betroffenen einen gesicherten Zugang zu der notwendigen hospiz- und palliativmedizinischen Versorgung haben“, betonte Böhlke. „Deshalb müssen beispielsweise die Bedürfnisse von Menschen mit Migrationshintergrund gesondert berücksichtigt werden. Gerade wenn es um die Begleitung schwerstkranker und sterbender Menschen geht, spielen religiöse Aspekte eine wichtige Rolle.“ Ein besonderes Augenmerk bei der Planung soll darüber hinaus auf die Betreuungsbedürfnisse pflegebedürftiger sowie geistig und körperlich behinderter Menschen gelegt werden. „Unser Ziel ist es die Hospiz- und Palliativkompetenz in allen Einrichtungen des Gesundheitswesens, einschließlich der Pflege- und Behinderteneinrichtungen, voranzubringen“, so Böhlke.
Als erstes Bundesland hatte Niedersachsen 2006 Zuwendungen für den landesweit flächendeckenden Aufbau von Palliativstützpunkten gewährt. „Durch diese Förderung konnten insgesamt 34 Palliativstützpunkte errichtet werden“, sagte der CDU-Sozialpolitiker. Derzeit würden in Niedersachsens Krankenhäusern mehr als 230 Plätze für eine palliativmedizinische Behandlung sowie ins-gesamt 157 Plätze in stationären Hospizen zur Verfügung stehen. Außerdem gebe es mehr als 130 ambulante Hospizdienste.
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