Heidemarie Mundlos

„Atomares Zwischenlager auf dem Buchler-Gelände“ ???

Heidemarie Mundlos beschuldigt BIBS-Ratsherrn Rosenbaum der Desinformation

In einer Anfrage zur Sitzung des Rates der Stadt Braunschweig am 17.12.2013 bezieht sich BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum auf eine mündliche Landtagsanfrage aus dem Jahr 1998, die von der damaligen Abgeordneten Heidemarie Mundlos gestellt wurde. Sie hatte die damalige Landesregierung um Auskunft über die Zwischenlagerung von radioaktiven Abfällen auf dem Gelände der Firma Amersham-Buchler in Braunschweig-Thune gebeten (Drs. 14/49, 3.6.1998).     
Hierzu nimmt Heidemarie Mundlos Stellung:

Meine Anfrage im Juni 1998 bezog sich auf Meldungen, nach denen sich auf dem Gelände der Firma Amersham-Buchler in Thune radioaktive Abfälle im Umfang von 3400 Fässern (200 L.) stauen würden. Mein Ziel war es, unverzüglich Aufklärung über den Sachverhalt und gegebenenfalls über Ursachen bzw. Verantwortlichkeiten zu erhalten und vor allem sicherzustellen, dass keinerlei Gefährdung für die Bevölkerung davon ausgeht.

Überraschend ergab die Antwort, dass die zeitweilige Lagerung bei Amersham-Buchler auf Weisung der damaligen Landesregierung geschehen musste, weil die Kapazität der Landessammelstelle Steyerberg erschöpft war. Ein Teil des betrieblichen Außenlagers in Leese im Kreis Nienburg wurde von der Landesregierung als Zwischenlager des Landes eingerichtet. Weshalb die Firma Amersham-Buchler mit dem Betrieb dieses Lagers vom Land beauftragt wurde, begründete der damalige Umweltminister Jüttner (SPD) in der Plenarsitzung am 10. Juni 1998 ausführlich und erklärte dazu u.a., dass „diese Firma seit fast 100 Jahren mit diesem Material hantiert und geradezu vorbildlich ist“. 

In das betriebliche Außenlager Leese, das zum Teil weiterhin als Zwischenlager des Landes verwendet wird, bringt die Nachfolgefirma Eckert&Ziegler auch heute noch den in Braunschweig sortierten und im Volumen verringerten („konditionierten“) radioaktiven Abfall. Ein „Zwischenlager auf dem Buchler-Gelände“ (in BS-Thune), das durch die Köpfe einiger Aktivisten zu geistern scheint, existiert jedenfalls nicht, was kürzlich das Umweltministerium in Hannover ausdrücklich bestätigt hat.  

Dies weiß auch Herr Rosenbaum. Die von ihm zitierten Sätze aus der damaligen Antwort der Landesregierung sind nicht nur aus dem Zusammenhang gerissen, sondern werden von ihm also offensichtlich bewusst in einen neuen, unzutreffenden Zusammenhang gestellt. Das ist Desinformation und politisch unredlich!