St.-Vinzenz Schließung: Braunschweig darf kein „Pneumologisches Niemandsland werden
In Anbetracht dieser prekären Situation ist es unverantwortlich, wenn vom Planungsausschuss des Landes lediglich 45 der 60 beantragten Zusatzbetten für das Klinikum Braunschweig bewilligt werden. Dass vermehrt Betten auf Fluren eingesetzt werden müssten, wie es von der Leitung des Klinikums befürchtet wird, wäre geradezu skandalös: Es handelt sich beim Verlust der 72 Betten im St. Vinzenz ja nicht um eine Naturkatastrophe oder ein unvorhersehbares Großschadenereignis, sondern um eine vorbereitete, betriebswirtschaftlich-politische Entscheidung. Dass die Negativ-Folgen solcher Entscheidungen weitestgehend abgefedert werden, ist die vornehmliche Aufgabe der Sozialpolitik des Landes. Hier steht das Sozialministerium in der Pflicht.
Es muss mit vereinten Kräften verhindert werden, dass Braunschweig endgültig zum „Pneumologischen Niemandsland“ wird. Ein erster Schritt zur Abwendung unzumutbarer Situationen für Patienten und Personal wäre die Aufstockung der Bewilligung auf die beantragten 60 Betten. Einen Bettenschwund darf es nicht geben! Doch der zweite Schritt, die Einrichtung eines „Hauses der Lunge“, das eigentlich schon auf einem guten Wege schien, muss unmittelbar folgen.