Mit 5900 Plätzen in den niedersächsischen Studienseminaren werden in diesem
Ihre Zahl ist von 1994 bis zum Jahr 2004 von 3230 auf 4240 gestiegen und erreichte im Jahr 2007 den vorläufigen Spitzenwert von 5410.
Seit Februar dieses Jahres stehen fünf neue Außenstellen in
Nienburg, Uelzen, Vechta, Seesen und Cuxhaven zur Verfügung. Damit sei die Lehrerausbildung nun auch in Schulen gewährleistet, in denen dies bisher nicht der Fall war, betonte Kultusministerin Elisabeth Heister-Neumann jetzt während der traditionellen Pressekonferenz zum
Schuljahresbeginn in Hannover. Die regionalen Studienseminare sollen dazu beitragen, den ländlichen Raum zu stärken. Die Kultusministerin hofft, dass die ausgebildeten Lehrkräfte in den Regionen bleiben und dort zur Sicherung des Unterrichts beitragen. Da die Quote zur Berücksichtigung
von Bewerbungen mit Fächern des besonderen Bedarfs von zehn auf 20 Prozent der freien und besetzbaren Ausbildungsplätze angehoben wurde, ist es nun möglich, sämtliche Bewerber mit den Mangelfächern Latein, Physik, Evangelische Religion, Musik und Spanisch zu berücksichtigen. Ab Schuljahresbeginn haben die Anwärter zudem die Möglichkeit, zusätzlichen
Unterricht während des Vorbereitungsdienstes bzw. im Rahmen der sog. 5000-Euro- Regelung nach der Zweiten Staatsprüfung zu übernehmen. Die Zahl der Quereinsteiger, die für die Mangelfächer Mathematik und Physik gesucht werden, hat sich nach Angaben der Kultusministerin in diesem Sommer mit 158 im Vergleich zum Vorjahr etwa verdoppelt.
Ebenfalls deutlich an Tempo gewonnen hat der Ausbau der Ganztagsschulen. 220 Schulen werden in diesem Jahre erstmals Mittagessen und Nachmittagsbetreuung anbieten. Damit steigt die Zahl der Ganztagsschulen in Niedersachsen von 155 seit Regierungsantritt der
CDU/FDP-Koalition im Jahr 2003 auf 880 im Schuljahr 2009/2010. Rund 36 Prozent aller Schulplätze an allgemeinbildenden Schulen sind nun ganztags organisiert; es überwiegen Grundschulen (239), gefolgt von kooperierenden Haupt- und Realschulen (149), Hauptschulen (130) und Gymnasien (124). Zum Schuljahr 2009/2010 sind insgesamt 360 Ganztagsschulen vollständig
mit Lehrerstunden ausgestattet, 520 verfügen über eine Grundversorgung. Die meisten arbeiten nach dem durch das Schulgesetz vorgegebenen Modell der offenen Ganztagsschule. Damit haben die Eltern die Wahl, wo ihre Kinder den Nachmittag verbringen. Das Land wendet rund 70 Millionen Euro im Haushaltsjahr 2009 für die Personalausstattung in Ganztagsschulen auf; 2010 sind dafür rund 75 Millionen Euro vorgesehen.
Quelle: Rundblick Nord - Report, Jahrgang 2009 / Nr. 140