Multiresistente Keime bekämpfen
Gute Krankenhaus-Hygiene – Qualtitätssiegel, das Leben rettet
Das Bundeskabinett hat vor wenigen Tagen die Änderung des Infektionsschutzgesetzes beschlossen. Dazu erklärt die stellvertretende Vorsitzende der CDU Landtagsfraktion Niedersachsen Heidemarie Mundlos MdL:
"Die CDU-Landtagsfraktion hatte sich bereits letztes Jahr mit der Thematik der "Multiresistenten Keime" befaßt und für Niedersachsen gemeinsam mit der FDP-Fraktion einen Entschließungsantrag im Landtag eingebracht, der dann von einer breiten Mehrheit im Landtag verabschiedet wurde.
Die jetzigen Aktivitäten der Bundesregierung, eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes mit maßgeblichen Regelungen zur Verbesserung der Hygiene in Krankenhäusern auf den Weg zu bringen, ergänzen die niedersächsischen Vorhaben, die zu einer Eindämmung von Krankenhausinfektionen und den daraus resultierenden Todesfällen führen sollen."
Bedauerlicher Weise ist es auch Deutschland immer noch so, dass das Risiko an einer im Krankenhaus erworbenen Infektion zu sterben um ein vielfaches höher ist, als im Straßenverkehr tödlich zu verunglücken. Um hier zu nachhaltigen Veränderungen zu kommen, würde die konsequente Einhaltung der bekannten Hygieneregeln viele Infektionen vermeiden. Viele Maßnahmen, die bereits auf dem Weg sind würden durch eine gesetzliche Regelung weiter verbessert werden können.
"Wir dürfen nicht übersehen, daß jede zusätzliche Infektion persönliches Leid für die betroffenen Patienten und deren Angehörige mit sich bringt. Da bedauerlicher Weise der Anteil an resistenten Erregern in den zurückliegenden Jahren gestiegen ist bzw. auf hohem Niveau stagniert, müssen zusätzliche Anstrengungen, um zu Veränderungen zu kommen, unternommen werden. In Braunschweig gibt es hierzu ein Netzwerk unter Leitung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, das vorbildlich arbeitet," sagte Mundlos.
Die Ursachen der zunehmenden Resistenzentwicklung vieler Krankheitserreger liegen neben einem unterschiedlichen Hygienemanagement auch in einer unkritischen Antibiotika-Verabreichung. Hier sind auch die Hausärzte gefordert, die Patienten stärker zu infomieren und, wenn es zu vertreten ist, auch dann einmal öfter auf die Gabe eines Antibiotokums zu verzichten, wenn dadurch die Genesung etwas länger dauert. Ein besonderes Augenmerk muß auf den älteren Patientinnen und Patienten liegen. Gerade in dieser Altersgruppe ist die Zahl der chronischen Grunderkrankungen, die das Auftreten von Infektionen begünstigen, besonders hoch.
Erfahrungen zeigen, daß Krankenhausinfektionen zu nicht unerheblichen Mehraufwendungen für die Solidargemeinschaft führen. Verlängerte Krankenhausaufenthalte bedeuten höhere Kosten für die Behandlung je nach Art der Infektion und klinischer Disziplin von mehreren tausend Euro pro Patienten.
Mundlos:" Deshalb, vertrete ich die Auffassung, dass wir für den Erhalt und die stete Verbesserung der Hygienesituation an unseren Krankenhäusern ein gemeinsames und zielgerichtetes Handeln brauchen. Wir müssen der weiteren Ausbreitung multiresistenter Erreger entschieden entgegen treten. Eine Vernetzung aller im Gesundheitswesen kann dazu ebenso beitragen wie ein Stärkeres Bewußtsein für die Ursachen bei den Patienten. Gesetzliche Regelungen sichern begonnene Maßnahmen nachhaltig ab."