Anti-Terrorgesetze unbefristet verlängern
Innenpolitischen Sprecher von CDU/CSU in Bund und Ländern
Die wehrhafte Demokratie stärken – Gewalt und Extremismus
konsequent entgegentreten
Bremerhavener Erklärung der
Innenpolitischen Sprecher von CDU/CSU in Bund und Ländern
Die wehrhafte Demokratie stärken – Gewalt und Extremismus
konsequent entgegentreten
Bremerhaven, 6. Mai 2011
1. Die Innenpolitischen Sprecher von CDU/CSU in Bund und Ländern lehnen jegliche
Form von extremistischer Gewalt und extremistischem Gedankengut ab. Sie sind sich
darüber einig, dass es die Aufgabe Aller in unserem Lande ist, extremistische
Anschläge zu verhindern. Dieser Verhinderung von Anschlägen muss oberste
Priorität beigemessen werden. Der demokratische Rechtsstaat muss sich solchen
extremistischen Bestrebungen entgegenstellen, die auf die Abschaffung oder
Einschränkung der demokratischen Grundordnung unserer Gesellschaft zielen. Die
Sicherheitsbehörden müssen daher über die erforderliche sächliche und personelle
Ausstattung verfügen.
2. Die Innenpolitischen Sprecher von CDU/CSU in Bund und Ländern fordern, die
geltenden Anti-Terrorgesetze, die insbesondere Auskunftsbefugnisse unserer
Nachrichtendienste regeln, sämtlich unbefristet zu verlängern. Die Anschlagspläne
der sogenannten Düsseldorfer Zelle haben uns erneut eindrucksvoll vor Augen
geführt, dass die Gefahr terroristischer Anschläge in Deutschland real ist. Ein
Auslaufen auch nur einiger dieser Befugnisse wäre daher unverantwortlich.
3. Die Innenpolitischen Sprecher der CDU/CSU sind sich einig, dass eine
Sicherheitspartnerschaft zwischen unseren Sicherheitsbehörden und muslimischen
Verbänden, Vereinigungen und Moscheen wichtig ist, um so über terroristische
Gefahren bereits im Vorfeld bessere Erkenntnisse zu gewinnen. Der Mord an zwei
US-Soldaten auf dem Frankfurter Flughafen durch einen islamistischen Extremisten
am 3. März 2011 belegt, dass wir verstärkt unser Augenmerk auf „homegrown
terrorism“ richten und im Interesse einer Verhinderung der Radikalisierung Einzelner
mit den deutschen Muslimen noch besser zusammenarbeiten müssen.
4. Die Innenpolitischen Sprecher von CDU/CSU in Bund und Ländern erachten die
umgehende Vorlage eines Gesetzentwurfs durch die Bundesregierung zur
Umsetzung der Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung auch im Hinblick auf die
Verhinderung von extremistischen Anschlägen für zwingend notwendig. Ein so
genanntes Quickfreeze-Verfahren lehnen die innenpolitischen Sprecher der
CDU/CSU in Bund und Ländern als ungeeignet und daher unzureichend ab. Der
Schutz unserer Bevölkerung darf nicht vom Zufall abhängen.
5. Die Innenpolitischen Sprecher von CDU/CSU in Bund und Ländern betrachten die
Verbreitung der Kinderpornographie im Internet als äußerst besorgniserregend. Es
gilt, vor allem die schwächsten Mitglieder unserer Gesellschaft zu schützen. Das
Löschen von solchen Darstellungen ist ein wichtiger Schritt zum Schutz unserer
Kinder. Eine umfassende Verfolgung und Aufklärung dieser schwerwiegenden
Straftaten kann nur durch die Wiedereinführung von Mindestspeicherfristen erreicht
werden.
6. Die Innenpolitischen Sprecher von CDU/CSU in Bund und Ländern sind sich einig,
dass Gewalt gegen Polizei- und Feuerwehrbeamte sowie sonstige Rettungskräfte
angemessen bestraft werden muss. Der demokratische Rechtsstaat muss in
besonderem Maße denjenigen einen angemessenen Schutz zukommen lassen, die
ihn und seine Bürger schützen. Die Innenpolitischen Sprecher befürworten daher die
Strafverschärfung bei § 113 Strafgesetzbuch.
7. Die Innenpolitischen Sprecher von CDU/CSU in Bund und Ländern fordern die
schnellstmögliche Einführung eines Warnschussarrestes für jugendliche Straftäter.
Einem Jugendrichter muss neben der Verhängung einer Bewährungsstrafe die
Möglichkeit verbleiben, einen kurzzeitigen Arrest als ergänzende, zusätzliche
Maßnahme auszusprechen. Eine Bewährungsstrafe darf von jugendlichen Straftätern
nicht als Freispruch oder sogar als „Statussymbol“ missverstanden werden