Hannover. Niedersachsen soll in Zukunft eine flächendeckende und wohnortnahe Hospiz- und Palliativversorgung erhalten. Das besagt eine parlamentarische Initiative, die von den CDU- und FDP-Landtagsfraktionen heute auf den Weg gebracht worden ist.
Der Vorsitzende der CDU-Fraktion, Björn Thümler, erklärte dazu: „Der Bedarf an Palliativmedizin wird im Zuges des demografischen Wandels zunehmen. Wir müssen davon ausgehen, dass zukünftig mehr schwerstkranke Menschen als bisher den Wunsch haben, möglichst lange in ihrer vertrauten häuslichen Umgebung zu bleiben. Mit einer Bestandsaufnahme wollen wir feststellen, wo weiterer Bedarf besteht, um Patienten und ihren Angehörigen ein zukunftsorientiertes hospiz- und palliativmedizinisches Netzwerk in Niedersachsen anzubieten.“
Die stellvertretende Vorsitzende der CDU-Fraktion, Heidemarie Mundlos, fügte an, dass die Landesregierung daher gebeten werde, bis zum 1. Juli 2013 ein Konzept zur Weiterentwicklung der Palliativ- und Hospizversorgung in Niedersachsen zu erstellen. Zu diesem Zweck würden sowohl die regionalen Angebote und Rahmenbedingungen geprüft als auch die Bedürfnisse der erkrankten Menschen ermittelt werden. „Überschneidungen zwischen ambulanten und stationären Angeboten sollen dabei, etwa über das so genannte Case Management, reduziert werden.“
Dass Niedersachsen auf diese Weise bundesweit ein Vorreiter in der palliativmedizinischen Versorgung werden könnte, sei wahrscheinlich, wie beide CDU-Politiker mit Blick auf die bereits bestehende Versorgungssituation meinten: So habe Niedersachsen 2006 als erstes Bundesland Zuwendungen für den landesweit flächendeckenden Aufbau von Palliativstützpunkten gewährt. Durch diese Förderung konnten insgesamt 34 Palliativstützpunkte errichtet werden. Derzeit stehen mindestens 233 Plätze in stationären Hospizen für eine palliativmedizinische Behandlung sowie in 20 stationären Hospizen insgesamt 157 Plätze zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es mehr als 130 ambulante Hospizdienste. „Die Patienten müssen einen gesicherten Zugang zu der notwendigen hospiz- und palliativmedizinischen Versorgung haben. Daher gilt es, umfassende Informationen über die bestehenden Beratungs- und Hilfsangebote anzubieten“, sagte Mundlos.