Ebola-Gefahr in Flüchtlingsunterkünften: Innenministerium weicht aus
Als trauriges Anzeichen von begrenzter Kompetenz hat die Braunschweiger Landtagsabgeordnete Heidemarie Mundlos die Antwort vom 24.10.2014 des Innenministers Pistorius auf ihre Anfrage zur medizinischen Versorgung von Flüchtlingen bezeichnet, die sie gemeinsam mit den Abgeordneten Reinhold Hilbers und Frank Oesterhelweg gestellt hatte.
Hintergrund war ein Bericht in der Braunschweiger Zeitung vom 10.10.2014, wonach ein kranker Mann aus Eritrea, der mit hohem Fieber in einem Flüchtlingshaus in Cremlingen lag, mehrere Stunden auf seine Behandlung warten musste. Rettungssanitäter und Amtsarzt hätten sich wegen möglicher Ansteckungsgefahr geweigert, das Haus zu betreten, und ein Dolmetscher sei erst Stunden später eingetroffen um die Vorgeschichte zu klären..
Heidemarie Mundlos: „Herr Pistorius macht es sich bei diesem ernsten Problem zu leicht, wenn er einfach den Bericht der BZ infrage stellt und nach mehr als zweiseitigen unverbindlichen Vorbemerkungen in allgemeinster Art erklärt, die Vorsorgemaßnahmen würden auch Lösungen zur Überwindung von Sprachbarrieren beinhalten, was in dem geschilderten Fall ja offenbar nicht gut gelungen ist.“
Verärgert ist die Abgeordnete besonders, weil die konkrete Frage nach Anzahl und Ort von Quarantänestationen- bzw. Notfallbetten mit dem lapidaren Hinweis „erledigt“ wurde, dass so etwas in den Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes „nicht vorgesehen“ sei und schließlich das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf zur Verfügung stehe, wo eine Absonderung derartiger Patienten erfolgen könne. Falls dort keine Aufnahme möglich sei, werde „eine besondere Isolierpflege und -behandlung erforderlich“.
Mundlos abschließend: „Es gibt erhebliche Sorgen in der Bevölkerung – auch und gerade in der Umgebung der Erstaufnahmestellen für Flüchtlinge wie in Braunschweig-Kralenriede. Diese Sorgen nimmt man den Menschen nicht, wenn man sie mit Ausflüchten und Binsenweisheiten abspeist.“