Nicht nur gegen die CDU und FDP im Landtag, sondern auch gegen die Kritik von Wohlfahrtsverbänden, Gewerkschaften, Arbeitgebern und Experten hat Rot-Grün am 12.12.2016 die EInrichtung einer Nds. Pflegekammer durchgesetzt. Noch 2011 hatte die heutige Sozialministerin Cornelia Rundt erklärt: „Die Pflegekammer trägt nicht dazu bei, die drängenden Probleme im Bereich der Pflege zu lösen.“
Heidemarie Mundlos, damals Stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende für den Sozialbereich, hat das noch gut in Erinnerung und wirft Rundt vor, ihre Kehrtwende auf dem Rücken der Pflegekräfte zu machen: "Wenn 70.000 Pflegekräfte zu Zwangsmitgliedern der Kammer werden und Zwangsbeiträge zahlen müssen, dann ist das eine gigantische Umverteilung von unten nach oben. Nämlich zu Gunsten von rund 50 Pöstchen für Funktionäre."
Mundlos sieht die Einrichtung der Kammer genau so kritisch wie der DGB Niedersachsen: "
Die wirklichen Probleme in der Pflege – schlechte Bezahlung, Personalnot – wird sie nicht lösen." Darüber hinaus befürchtet sie eine Spaltung des Personals in die Pflegefachkräfte als Kammermitglieder per Gesetz und die "weiteren Personen", die "in der Pflege tätig sind" und freiwillig in die Kammer dürfen, wobei natürlich der Beitrag auch deren Gehälter schmälert.
Mundlos abschließend: "Die vorgesehenen Kosten der Pflegekammer in Höhe von ca. 5 Mio. Euro sollten besser direkt in die Pflege investiert werden, um sie für die Zukunft sicherer aufzustellen."